Beobachtungszeitraum: 1840–2024
Legende:
Verifizierte Angaben
Noch nicht verifizierte Angaben
Unsichere Angaben
Rote Liste des Böhmerwaldes: EN [B2a+b(iii+iv)+c(iv)]
Der Kleine Wasserschlauch ist die kleinste mitteleuropäische Wasserschlauchart, sowohl was die Blütengröße, als auch die Größe der Blätter und Fangblasen betrifft, mit denen er kleine Wasserlebewesen fängt. Er kommt in nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen (oligo- und mesotrophen) Gewässern mit schwach saurer bis mäßig alkalischer Reaktion vor – in sogenannten Schlenken und seichten Gräben in Mooren, an Ufern nährstoffarmer Teiche und Bergseen. Genauso wie andere Wasserschlaucharten wächst er nicht in stark sauren Hochmooren. Daher fehlt diese Art in den meisten Mooren des Böhmerwaldes, die gerade diesen Typ repräsentieren. Die im Böhmerwald sehr seltene Art wächst im Großen Arbersee (Čelakovský 1888, Vollmann 1914: 683, rezent in großen Populationen), im Kleinen Arbersee (Weilner 1997: 130, ob rezent?), im Klosterfilz bei Sankt Oswald (die Angabe bei Sendtner 1860: 313 „bei S. Oswald“ könnte sich auf den Klosterfilz beziehen, letzte Beobachtung im Klosterfilz 2014, seither verschollen), in einem Torfstich nahe des Haidfilz (Neufund 2019 und im Torfmoor bei Rothovský Mlýn (Rothmühle) bei der ehemaligen Gemeinde Kyselov (Procházka & Kováříková 1999, Kaplan in Kaplan et al. 2017). Historische und nur ungefähr lokalisierte Angaben stammen aus Borová Lada (Domin 1898 PRC, siehe Kaplan in Kaplan et al. 2017), von Černá v Pošumaví (Čelakovský 1873, Čelakovský 1883) und vom Höhenbrunnerfilz (Sendtner 1860: 313). Wahrscheinlich falsch ist die Angabe aus dem Moor „Mrtvý luh“ (Husák in Slavík 2000) – die Art von dort wurde weder belegt, noch von anderen Autoren angegeben, obwohl es sich um eine sehr gut bekannte Lokalität handelt.