Beobachtungszeitraum: 1786–2024
Legende:
Verifizierte Angaben
Noch nicht verifizierte Angaben
Unsichere Angaben
Rote Liste des Böhmerwaldes: CR [C2a(ii)]
Der Gewöhnliche Sumpffarn nimmt ein breites zirkumtemperates Areal der Nordhalbkugel ein. Er wächst in sumpfigen Erlen-, Birken- Weidengebüschen, aber auch an Rändern von Torfmooren, in hochkräutigen Beständen in Sümpfen, an Teichrändern oder in Schilfbeständen. Im Böhmerwald ist er eine sehr seltene Pflanze, die nur aus einigen alten Angaben in Herbarien und einem rezenten Fund bekannt ist. Er kam in der Vergangenheit im Oberen Moldaubecken bei Zadní Hamry bei Horní Planá vor (W. Hirsch 1912 OH). Da der größere Teil der ehemaligen Gemeinde Zadní Hamry vom Lipno-Stausee überflutet wurde, kann der Untergang dieser Lokalität angenommen werden, weil die Art nicht einmal rezent bei der Ortschaft überprüft wurde (Ekrt & Půbal 2008). Ein weiterer historischer Beleg stammt aus dem Rand des Gebietes und wird lokalisiert wie folgt „Böhmerwald: Moore bei Vimperk“ (K. Domin 1898 PRC). Als nicht belegt und wahrscheinlich unsicher kann die literarische Angabe über das Vorkommen dieser Art bei Horní Vltavice ohne nähere Angaben betrachtet werden (Smejkal in Hejný & Slavík 1988). Die historische Angabe über das Vorkommen des Gewöhnlichen Sumpffarns „in Gebüschen am linken Ufer der Vydra unterhalb der Turnerhütte“ nicht weit von Srní (F. Procházka 1954 KHMS) ist wahrscheinlich auch falsch und es dürfte sich um eine Verwechslung der Lokalitäten handeln (Ekrt & Půbal 2009). Der Sammler, der den Beleg mit seinen 15 Jahren sammelte, erwähnte diese Lokalität in seinen späteren Arbeiten nie mehr (z. B. Procházka 1965, Procházka & Štech 2002). Die einzige rezente Angabe über das Vorkommen des Gewöhnlichen Sumpffarns stammt aus dem Militärübungsraum Boletice, wo er im Quellenerlengebüsch bei der ehemaligen Gemeinde Vitěšovice bei Chvalšiny in einem reichen Bewuchs von etwa 6 Ar festgestellt wurde (Grulich & Vydrová in Lepší & Lepší 2014). Die Art ist hier wahrscheinlich nicht bedroht. Angesichts der Unauffälligkeit und des häufigen Vorkommens an nicht erreichbaren Standorten ist es möglich, dass er insbesondere im Oberen Moldaubecken oder im Gebiet des Militärübungsraums Boletice künftig auch in weiteren Lokalitäten gefunden werden könnte.