Swertia perennis – Blauer Sumpfstern, Sumpfenzian, Sumpf-Tarant

Der Sumpfenzian ist eine europäische Art mit inselartigem Vorkommen von den Pyrenäen in das Baltikum und auf die Balkan-Halbinsel. In Mitteleuropa hat er den Schwerpunkt des Vorkommens in den Alpen und Karpaten, isoliert wächst er in einigen weiteren Gebirgen. Im Böhmerwald ist er eine der bedeutendsten Arten. Auf tschechischer Seite ist das Vorkommen auf einige Lokalitäten in breiterem Gebiet des Lusentals südlich des Berges Březník (dt. Pürstling) konzentriert, wo er bereits 1896 von K. Tocl gefunden wurde. Weiter wurde er von J. Vaněček im Moor Mlynářská slať (dt. Müllerschachtelfilz) gefunden (das letzte Mal 2002 überprüft) und neu wurde er im ehemaligen Wasserbecken Rokytecká nádrž gefunden (Angaben aus dem Jahren 2018 und 2020, V. Chlada, pers. com.). Bei Nové Údolí wurde er versuchsmäßig 1992 ausgesät und wächst hier bisher (letzte Beobachtungen aus dem Jahr 2021). Auf bayerischer Seite wächst er in der Karwand des Großen Arbersees. Die ehemalige Lokalität im Moor am Großen Arbersee ging schon längst unter (Graf 1938). Der Sumpfenzian wächst weiter auf dem Falkenstein in der Lokalität Höllbachgespreng und im Kar des Rachelsees. An das Vorkommen im Lusental knüpft die Lokalität im Sattel zwischen dem Špičník (dt. Großen Spitzberg) und dem Lusen an. Auf österreichischer Seite des Böhmerwaldes fehlt die Art. Der Sumpfenzian begleitet vor allem Bergquellgebiete, Bachufer und wächst an Karwänden auch auf nässenden Felsen. Die meisten Populationen im Böhmerwald sind nicht besonders zahlreich und die Art verdient angesichts ihrer Bedeutung eine außerordentliche Aufmerksamkeit und Verfolgung.