Beobachtungszeitraum: 1843–2024
Legende:
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Unsichere Angaben
Rote Liste des Böhmerwaldes: EN [C2a(i)]
Der Lanzen-Schildfarn wächst inselartig in den Gebirgsgebieten der Nordhalbkugel, vor allem oberhalb der oberen Waldgrenze. In Europa ist das Vorkommen besonders auf höhere und eher basische Gebiete beschränkt. In mittleren und niedrigeren Lagen wächst er auf Felsen oder an Mauern mit kalkhaltigem Mörtel. Die Lokalitäten an sekundären Standorten haben in der Regel einen vorübergehenden Charakter. Im Böhmerwald handelt es sich um eine seltene Art, die sowohl an Felsen, als auch an sekundären Standorten festgestellt wurde. Historisch werden aus dem Böhmerwald etwa fünf Lokalitäten angeführt, die heute verschollen sind. An weiteren ungefähr fünf Lokalitäten wurde jedoch das rezente Vorkommen in der Gegenwart bestätigt. Aus dem Künischen Gebirge sind einige historische Lokalitäten bekannt: an einem felsigen Hang nicht weit von der Kreuzung der Wege vom Schwarzen See nach Železná Ruda ( Güttler in Rohlena 1929), die sekundäre Lokalität an einer kleinen Mauer des Bauernhofs in Hojsova Stráž (Nesvadbová & Sofron 1994; leg. J. Sofron 1979, PL). Auf bayerischer Seite des Böhmerwaldes wurde einst ein Büschel von G. Priehäußer auf dem Arber festgestellt ("Arber", Süssenguth 1993] sussenguth1934}). Die einzige rezente Angabe aus dem bayerischen Teil des Böhmerwaldes stammt von H. Kiener und K. Englmaier aus dem Tal Große Deffernik ([Horn & Diewald 2005). Im zentralen Teil des Böhmerwaldes im Gebiet der Böhmerwald Ebenen wurde eine (1) Pflanze an einem kleinen Gneisfels etwa 1 km von Březník/dt. Pürstling an der Straße nach Modrava (Vondrák in Procházka & Kovaříková 1999) und historisch in einem gemauerten Straßengraben bei Nový Svět festgestellt (Purkyně 1881, PR). Das rezente Vorkommen in den Böhmerwald Ebenen wurde nicht weit von der verschwundenen Gemeinde Hůrka am Waldwegrand an den Laka-See (1 Pflanze, Štech 2015, CBFS) und am Prášilský potok/dt. Stubenbach südlich von Prášily/dt. Stubenbach festgestellt (1 Pflanze, Štech & Lepší M. 2021, CB). Im südöstlichen Teil des Böhmerwaldes ist P. lonchitis im Oberen Moldaubecken bekannt, wo etwa fünf Pflanzen im ehemaligen Kalkbruch bei der untergegangenen Ortschaft Kyselov am nordöstlichen Fuß des Bergs Soví vrch gefunden wurden (Majer et al. in Procházka & Kovaříková 1999). Nicht weit von Černá v Pošumaví ist die Lokalität in der verschwundenen Gemeinde Hubenov an der Straße nach Muckov (F. Milner 1948, PRC) schon hinter der Grenze des definierten Gebietes historisch bekannt. Aus dem Massiv des Hochfichtes/Smrčina wurden etwa zehn Pflanzen in Mauerwerkruinen eines Bauernhauses nicht weit von Nová Pec rezentmäßig festgestellt (Boublík & Douda in Hadinec et al. 2004).
Die Lokalität „Černý Kámen“, die aus dem Gebirgs-Böhmerwald von Šourková angegeben wird (Šourková in Hejný & Slavík 1988: 273), wird von dort irrtümlich angeführt, weil der Herbariumsnachweis von S. Trapl (Trapl 1923, PRC) nicht im Böhmerwald, sondern in der Großen Fatra gesammelt wurde (Procházka & Kovaříková 1999).
Höchster Standort: 1400 m ü. NHN