Beobachtungszeitraum: 1888–2024
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Rote Liste des Böhmerwaldes: CR [B2b(iii)+(iv)]
Das Sumpf-Kreuzblümchen wächst auf basischen Substraten auf nährstoffärmeren Böden, die wechselhaft feucht bis sumpfig, aber auch austrocknungsfähig sein können. Die typischen Biotope sind wechselhaft feuchte bis sumpfige kurzstielige Wiesen, breitblättrige trockene Rasen (abfallende Weiden, kleine Felsen, Schotterhänge der Steinbrüche und Straßenränder) und selten auch lichte Wälder. Es ist ein ungewöhnlich veränderliches Taxon mit überwiegender Autogamie (Kirschner in Slavík 1997). Nach der Farbe von Blüten, Charakter und Verzweigung von Stängeln und teilweise auch Umweltansprüchen können zwei Varianten unterschieden werden, die meistens als Unterarten erkannt werden, P. amarella subsp. amarella a P. amarella subsp. austriaca (Crantz) Janch. (Kirschner in Kaplan et al. 2019). Wegen Seltenheit basischer Gesteine im Böhmerwald kommt das Sumpf-Kreuzblümchen in diesem Gebiet kaum vor. An der Grenze der Gebiete Nezdické vápence und Javorník wächst es bei Damíč (im Naturreservat Na Volešku) und Soběšice (Vaněček et Chán 1963, rev. V. Grulich et A. Vydrová 2020). An der Grenze des Krumauer Vorböhmerwaldes und des Oberen Moldaubeckens wurde es südlich von Černá v Pošumaví auf einer Wiese am Ufer des Lipno-Stausees (R. Slaba 1966 CB) und auf dem Hügel Vápenný vrch am Rand des Steinbruchs Bližná bei Černá v Pošumaví gefunden (R. Slaba 1966 CB, R. Paulič 2008 CB, Ekrt & Paulič in Ekrt & Půbal 2009, rev. J. Janáková 2021). Aus dem Rand des Interessengebietes von Soběšice wurde außer der nominaten Unterart auch das Österreichische Sumpf-Kreuzblümchen (P. amarella subsp. austriaca) angegeben (Kirschner in Slavík 1997), die taxonomische Angehörigkeit der einzelnen Populationen erfordert jedoch ein weiteres Studium. Das Sumpf-Kreuzblümchen wird durch das Bewachsen von Lokalitäten mit konkurrenzstärkeren Pflanzenarten, die Absenz der extensiven Inanspruchnahme von Wiesen und Weiden und Wasserregimeänderungen bedroht.