Beobachtungszeitraum: 1818–2024
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Rote Liste des Böhmerwaldes: LC
Die Gewöhnliche Fichte ist ein Baum der Gebirge und Mittelgebirge Mittel- und Südosteuropas, der in Nord- und Nordosteuropa ein zusammenhängendes Areal einnimmt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Waldvegetation des Böhmerwaldes und bildet die Klimaxfichtenwälder mit Wolligem Reitgras oder Gebirgs-Frauenfarn in den höchsten Gebirgslagen (etwa über 1200–1250 m ü. NHN). Mit abnehmender Höhenlage sinkt ihr Anteil an der natürlichen Vegetation. Sie ist verschiedenen Typen von Buchenwäldern (Waldmeister- und Hainsimsen-Buchenwälder) sowie weiteren Waldtypen beigemischt. Auf Feucht- und Torfböden dominiert sie jedoch auch in niedrigeren Lagen des Böhmerwaldes (Peitschenmoos-Fichtenwälder). Ihre heutige Dominanz besonders in niedrigeren Lagen wurde durch verschiedene menschliche Einflüsse (Bevorzugung anderer Holzarten zur Köhlerei oder als Brennstoff in Glashütten, Pflanzung von Fichtenkulturen) und Unterdrückung der Laubholzarten durch frühere Waldweidewirtschaft verursacht. Fichtenforste wie Hochlagen-Fichtenwälder sind von Borkenkäfer-Kalamitäten betroffen, die nach Windwürfen auftreten. Am Ende des 20. Jahrhunderts wurden Fichtenbestände auch durch die Einwirkung von Schwefeldioxid und Saurem Regen beeinträchtigt. Es ist davon auszugehen, dass die laufenden Borkenkäfer-Kalamitäten in Fichtenforsten als auch natürlichen Fichtenwäldern das gegenwärtige massenhafte Vorkommen der Fichte einschränken werden und die Fichte vor allem zum Vorteil der Buche zurückgehen wird. Dabei dürfte auch die Waldwirtschaft eine Rolle spielen, die aufgrund des Klimawandels Laubgehölze fördert.