Beobachtungszeitraum: 1810–2024
Legende:
Verifizierte Angaben
Noch nicht verifizierte Angaben
Unsichere Angaben
Rote Liste des Böhmerwaldes: EN [A2]
Eine boreale Art, die selten auch in West- und Mitteleuropa als Relikt des Spätglazials oder Frühholozäns vorkommt. Sie bevorzugt saubere oligo- und mesotrophe Gewässer, fließende (aber nicht starkfließende) sowie stehende Gewässer (Altwasser, Teiche). Aufgrund der Zerstörung von Wuchsorten und der Gesamteutrophierung in ganz Mitteuropa ging geht sie stark zurück. Im Böhmerwald wächst sie nur auf tschechischer Seite im Oberen Moldaubecken (Hornovltavská kotlina), weder im österreichischen noch im bayerischen Teil wurde sie nachgewiesen. Derzeit kommt die kleine Teichrose im Böhmerwald in der Moldau-Aue (Vltavský luh) in den Altwassergebieten bei Chlum, Pěkná, Záhvozdí und Želnava (Übersicht z. B. Bufková & Rydlo 2008) und im ehemaligen Flussbett der Moldau unterhalb von Záhvozdí (bereits im Stau des Lipno-Stausees) vor. Historische Angaben gibt es zusätzlich von mehreren Stellen zwischen Nová Pec und Frymburk (z. B. Jechl 1859, Čelakovský 1868–1883, Holub & Skalický 1961), wo die Kleine Teichrose in Altwässern sowie direkt im Wasserlauf der Moldau wuchs, und aus dem Bach Olšina bei Mokrá und Černá v Pošumaví (Pascher 1902). Alle diese Vorkommen verschwanden beim Bau desLipno-Stausees. Außerhalb der Moldau-Aue wächst die Kleine Teichrose im Teich Pláničský rybník bei Černá v Pošumaví. Alle rezenten Lokalitäten wurden 2019 von P. Koutecký überprüft und scheinen stabil zu sein. Eine gewisse Bedrohung kann die Ausbreitung des europäischen Bibers darstellen, der die Population im Teich Pláničský rybník schädigt (Änderung des Wasserspiegels, Ausreißen von Pflanzen als Nahrung), die Populationen in der Moldau-Aue scheinen jedoch noch nicht deutlich betroffen zu sein, obwohl der Biber auch in diesem Gebiet vorkommt.
Auf einigen Stellen des Böhmerwaldes kommt auch die Gelbe Teichrose (N. lutea) vor. Im ehemaligen Flusslauf der Moldau unterhalb von Záhvozdí kommen beide Arten fast in Kontakt und es könnte hier zu einer Hybridisierung kommen. Die Hybride beider Arten (N. ×spenneriana Gaudin) wurde aber im Böhmerwald bisher nicht mit Sicherheit nachgewiesen.