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Leucojum vernum – Frühlings-Knotenblume, Märzenbecher

Rote Liste des Böhmerwaldes: VU [A2]

Die Frühlings-Knotenblume wächst im Böhmerwald nur selten, in nicht zahlreichen und voneinander isolierten Populationen. Die meisten Fundorte in diesem Gebiet hängen eng mit historischer Besiedlung zusammen, das Areal ihres natürlichen mehr zusammenhängenden Vorkommens befindet sich erst im Vorgebirge hinter der Grenze des Interessengebietes. Ein typisches Biotop der Frühlings-Knotenblume sind feuchte Standorte mit tieferem Boden in Flusstälern oder in der Umgebung von Quellgebieten. Seit jeher wird sie als frühe Zierfrühlingszwiebelpflanze gepflanzt, in günstigen Bedingungen kann sie sich auch ohne Pflege des Menschen erhalten und ausbreiten, sie kann sich durch den Wassertransport entlang Flussläufe auch sekundär verbreiten. Wegen der Pflanzung wurden Büschel aus Naturbeständen nicht selten ausgestochen, was stellenweise bis zum Untergang von Lokalitäten führte. Die genauen Grenzen des ursprünglichen Areals der Frühlings-Knotenblume sind dadurch nicht genau zu bestimmen. Als ursprünglich könnten einige Lokalitäten auf bayerischer Seite des Gebirges betrachtet werden, die an das zusammenhängende Vorkommen im Donautal anknüpfen (Bavarian side). Ganz sicher ausgesetzt sind die Frühlings-Knotenblumen im Künischen Gebirge in Debrník bei Železná Ruda (Matt Kučerová 2019 in AOPK ČR), auf den Böhmerwald Ebenen bei der ehemaligen Ortschaft Furík (Pecánek 2020 in AOPK ČR), Knížecí Pláně (Zelenková in Ekrt & Půbal 2009) und Staré Hůrky (Růt 2019 in AOPK ČR), auf Javorník im Naturreservat „Nad Zavírkou“ (Šlechtová 2008 in AOPK ČR), im Bergland Boubínsko-stožecká hornatina in Horní Světlé Hory (Čížková 2018 in AOPK ČR), bei Stožec und der ehemaligen Ortschaft Krásná Hora bei České Žleby (Ekrt & Půbal 2009), an der Grenze des Berglandes Trojmezenská hornatina und des Oberen Moldaubeckens bei Nová Pec (Vojtěch & Černý in Ekrt & Půbal 2009), im Oberen Moldaubecken bei Zadní Zvonková (Hakrová 2019 in AOPK ČR) und im Bergland Svatotomášská hornatina bei Kapličky (Schusserová 2001 in AOPK ČR). Die mit der Besiedlung zusammenhängenden Lokalitäten sind auch auf österreichischer Seite des Böhmerwaldes bekannt, z. B. bei Hinterweißenbach (Kleesadl 2012 inZOBODAT). Obwohl sich alle genannten Lokalitäten in der Nähe der bestehenden oder untergegangenen Bauten befinden, verdienen sie bestimmt die Aufmerksamkeit und den Schutz, welchen die Frühlings-Knotenblume in den Standorten ihres ursprünglichen Vorkommens genießt.

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