Dactylorhiza traunsteineri subsp. turfosa – Moor-Knabenkraut

Ein wahrscheinlich hybridogenes Taxon, das aus der Kreuzung von D. traunsteineri subsp. traunsteineri und D. majalis subsp. majalis entstand. Es wurde aus dem Böhmerwald, vom Fuß des Berges Sokol bei Horská Kvilda beschrieben (Procházka 1982), und zwar ursprünglich als Unterart des Breitblättrigen Knabenkrauts unter dem Namen D. majalis subsp. turfosa F. Proch. Sein Gesamtareal ist nicht genügend bekannt, was vor allem durch taxonomische Unklarheiten und die problematische Unterscheidung von den beiden (wahrscheinlichen) Elterntaxa, aber auch von deren primärer Hybride D. ×dufftiana (M. Schulze) Soó verursacht wird. D. traunsteineri subsp. turfosa wird in der Regel als Endemit der Tschechischen Republik bezeichnet (Kaplan 2017), woher es außer dem Böhmerwald noch aus dem Erzgebirge angeführt wird (Procházka 1982, Kubát 2010). Die Angehörigkeit der Populationen im Erzgebirge zu diesem Taxon wurde jedoch vor kurzem in Zweifel gezogen (Kaplan et al. 2017). Nicht ganz gelöst bleiben auch Beziehungen zu den Alpenpopulationen (Procházka 1982, Kubát 2010). In der engsten Auffassung (sensu Eccarius 2016) kann somit das Moor-Knabenkraut als Endemit des Böhmerwaldes betrachtet werden, wo es in neun Mikrolokalitäten in der Umgebung von Kvilda, Horská Kvilda, Modrava und Srní zuverlässig bestätigt wurde. Es ist an die Vegetation von Übergangs- und Hochmooren gebunden ist. Der gefährdende Hauptfaktor dieses Taxons ist dessen extreme Seltenheit sowohl in der Zahl von Lokalitäten, als auch in einer sehr niedrigen Zahl der Einzelpflanzen darauf. Auf einigen Lokalitäten ging es in der letzten Zeit wahrscheinlich infolge fortsetzender Sukzessionsänderungen zurück. Die Lokalität bei Filipova Huť ist durch die direkte Destruktion infolge der Bibertätigkeit gefährdet.