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Beobachtungszeitraum: 1824–2024

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Dactylorhiza incarnata – Fleischfarbenes Knabenkraut

Rote Liste des Böhmerwaldes: CR [B2ab(iii+iv)]

Das ausgedehnte Areal des Fleischfarbenen Knabenkrautes umfasst temperat-boreale Gebiete von Eurasien (Eccarius 2016). Sein Vorkommen ist jedoch nicht gleichmäßig. Ziemlich häufig ist es in den Alpen, zerstreut kommt es in ebenen Gebieten des bayerischen sowie österreichischen Donautals vor, früher war es relativ häufig auch im Elbtal (vgl. Reinhard et al. 1991, Kaplan et al. 2017, AHO Bayern). Im Böhmerwald, der zwischen diesen Arealen gelegen ist, war das Fleischfarbene Knabenkraut jedoch immer sehr selten. Rezentmäßig ist es nur aus Kyselov bekannt, woher es zum ersten Mal von Procházka (1998) angeführt wird, und erst 2016 wurde ein vereinzeltes Vorkommen im Sumpf am Waldweg bei der Gemeinde Květušín gefunden, mit der Luftlinie etwa 12 km von der Population in Kyselov entfernt (Štechová in Štech et al. 2021). Das Fleischfarbene Knabenkraut wächst im Böhmerwald nicht nur in Torfmoorbiotopen, sondern auch auf ruderalisierten Flächen. Ursprünglich wurde es vor allem auf der Abladestelle von Kalkschotter beobachtet, der in der Lokalität bei Kyselov wahrscheinlich zuerst kolonisierte (Procházka 1998). Anschließend gelangte es jedoch auch auf die anliegende moorhaltige Wiese, auf der die meiste Population von Kyselov in der Gegenwart wächst.

Von bayerischer Seite des Böhmerwaldes wird das historische Vorkommen dieser Pflanzenart ohne konkrete Lokalitäten aus den Quadranten 7146b, 7147a und 7148b (AHO Bayern) angeführt. Nach 2000 wurde es aber auf dieser Seite des Böhmerwaldes nicht mehr gefunden. Auf österreichischer Seite des Böhmerwaldes wurde das Fleischfarbene Knabenkraut nie gefunden.

Die Pflanzenart ist besonders durch die Änderung von Bedingungen und eine fortschreitende Sukzession auf nichtbewirtschafteten Teilen der Lokalität bei Kyselov gefährdet. Der kleinen Population am Rand des Waldwegs bei Květušín droht eine direkte Destruktion der Lokalität, besonders im Zusammenhang mit der nahegelegenen Holzlagerstätte (z. B. durch Herumfahren der Waldtechnik) oder im Gegenteil das allmähliche Bewachsen mit Bäumen und Sträuchern in den nächsten Jahren.

Edituj

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