Beobachtungszeitraum: 1791–2024
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Rote Liste des Böhmerwaldes: EN [B2b(iii+iv)c(iv)]
Eine eurosibirische boreale Art mit dem Schwerpunkt des Vorkommens in der borealen Zone; in Richtung Süden greift sie inselartig bis nach Mittelspanien, Norditalien und in die rumänischen Karpaten aus. Das Vorkommen in Tschechien konzentrierte sich vor allem auf die mittleren Lagen Böhmens und die Böhmisch-Mährische Höhe, in den warmen Tiefebenen sowie den höheren Lagen fehlt sie (Grulich & Řepka in Kaplan et al. 2015). In Bayern kommt sie schwerpunktmäßig in den Alpen und im Alpenvorland vor, zerstreut auch in gemäßigt-kühlen Lagen im restlichen Bayern, allerdings mit sehr starker Rückzugstendenz. Die Vorkommen im Böhmerwald konzentrieren sich auf die niedrigeren Lagen und berühren das Vorgebirge (z. B. die Umgebung von Zhůří bei Železná Ruda, Nové Hutě, Arnoštka, Křišťanov, Horní Planá, Zvonková, Černá v Pošumaví und Studánky), in der Umgebung von Zhůří und Nové Hutě erreicht die Zweihäusige Segge eine Meereshöhe von ca. 1000 m; auf bayerischer Seite war die Art auch in der Vergangenheit selten, aus Oberösterreich fehlen Angaben. Die Zweihäusige Segge wächst in sehr nassen Mooren in niedrigwüchsiger Vegetation mit einer reich ausgebildeten Moosschicht, gewöhnlich mit kalktoleranten Torfmoosen. Es handelt sich um eine konkurrenzschwache Art, die sowohl gegenüber hydrologischen Veränderungen (Entwässerung, aber auch Überstauung), als auch erhöhter Nährstoffverfügbarkeit sehr sensibel ist; sie unterliegt schnell der Konkurrenz höherwüchsiger krautiger Arten. Auf gestörten Standorten sind die geschwächten Populationen zudem schwierig zu finden. Die tschechische Seite des Böhmerwaldes und der angrenzenden Umgebung des Böhmerwaldes beherbergt heute die meisten Vorkommen dieser Art in ganz Tschechien.