Beobachtungszeitraum: 1850–2024
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Rote Liste des Böhmerwaldes: CR [B2b(iii)c(iv)]
Eine zirkumboreale Art mit einem ausgedehnten Verbreitungsgebiet im Norden Eurasiens sowie in Nordamerika, weiter südlich in Europa erstreckt sie sich inselartig bis nach Mittelspanien, in die Alpen und die Karpaten. Es handelt sich um eine der seltensten Seggen Tschechiens, sie wurde nur an etwa 15 Lokalitäten vom Hügelland bis in höhere Gebirgslagen nachgewiesen (Grulich & Řepka in Kaplan et al. 2016). In Bayern ist die Art im Alpenvorland weiter verbreitet, in Ostbayern kommt sie vereinzelt nur im Oberpfälzer Wald und im Vorderen Bayerischen Wald im Bereich der Wiesenfeldener Hochebene und im NSG Todtenau vor. Im Böhmerwald gehört diese Segge zu den bedeutenden borealen Relikten; sie wurde hier erst 1990 im zentralen Teil des Gebirges am Rande der Moore von Nové Hutě gefunden (Štech 1998) und später noch an zwei Stellen im nahegelegenen Moor Blatenská slať gefunden (Bufková in Ekrt & Půbal 2009). Die nächstgelegenen bayerischen Vorkommen liegen außerhalb des Projektgebietes, aus dem oberösterreichischen Teil ist sie nicht bekannt. An beiden Lokalitäten ist die Strick-Segge in die Vegetation eines Übergangsmoores eingebunden. Das Vorkommen in den Mooren von Nové Hutě nimmt nur etwa die Fläche von 1 m2 ein, eine der Teilpopulationen im Moor Blatenská slať ist wesentlich größer. Die Art gehört zu den seltensten und am stärksten gefährdeten Pflanzen des Böhmerwaldes.