Beobachtungszeitraum: 1800–2024
Legende:
Verifizierte Angaben
Noch nicht verifizierte Angaben
Unsichere Angaben
Rote Liste des Böhmerwaldes: CR [C2(ii)+D1]
Das Areal der Borstigen Glockenblume reicht von Frankreich bis nach Ostsibirien, die Nordgrenze der Verbreitung geht durch Mittelskandinavien und Finnland durch. Hauptsächlich im Westteil des Areals verschwand sie fast und ist in vielen Ländern an der Grenze des Aussterbens. Historische Angaben über das Vorkommen dieser Art im Böhmerwald stammen aus der Umgebung von Paští (Pladias), Čeňkova Pila, Rejštejn, Lídlovy Dvory, der Turnerhütte, der Straße zwischen Františkov und Borová Lada, Stožec, Želnava, Nová Pec, Černý Kříž, der Burg Hus und Dobrá bei Volary (Lepší et al. 2013). Meistens handelte es sich um wenig zahlreiche Populationen, die infolge der Veränderungen der bewirtschafteten Landschaft, Eutrophisierung und des Bewachsens der Lokalitäten mit Bäumen und Sträuchern allmählich verschwanden. Infolge dessen gehört sie somit in der Gegenwart zu den wertvollsten Arten der hiesigen Flora. Rezente Angaben sind nur von der Umgebung der Burg Hus bekannt, wo sich die größte gegenwärtige Population befindet, die im Jahr 2010 mehr als 50 Einzelpflanzen zählte (Lepší & Lepší 2014), der Turnerhütte (3 Einzelpflanzen im Jahr 2010, Lepší & Lepší 2014) und Račí (eine Einzelpflanze im Jahr 2015, Lepší & Lepší 2016). Obwohl die Funde von neuen Lokalitäten oder die Überprüfung historischer Lokalitäten nicht auszuschließen sind, sind diese angesichts der Gesamtlandschaftsveränderungen nicht allzu sehr wahrscheinlich. Die Borstige Glockenblume wächst auf einer ziemlich breiten Skala von Standorten, die Waldsäume, Sträucher, steinige Hänge und Aufschwemmungen, sonnige grasige Hänge sowie wechselhaft feuchte Wiesen umfassen. Sie bevorzugt lehmige Böden neutraler bis basischer Reaktion.
Höchster Standort: 1020 m ü. NHN