Beobachtungszeitraum: 1825–2024
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Rote Liste des Böhmerwaldes: VU [A2]
Die Schlangenwurz wächst auf Sumpfstandorten der gemäßigten und borealen Zone der gesamten Nordhalbkugel. Das Vorkommen der Art im Böhmerwald ist bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt (Schrank 1789). Sie wächst hier in sumpfigen und torfigen Erlenbruchwäldern, an Rändern von Mooren und in Waldgräben. Die Schlangenwurz ist auf bayerischer Seite häufiger, wo einzelne Vorkommen vom Großen und Kleinen Arbersee (Vollmann 1914) im Westen bis zum östlichen Rand der Böhmerwald-Hochebene bekannt sind. Im bayerischen Teil des Böhmerwaldes erreicht die Art wahrscheinlich ihr Höhenmaximum des Vorkommens im Böhmerwald (Rachelsee 1070 m ü. NHN).
Das erste Mal wurde die Art im Böhmerwald auf tschechischer Seite am Ende der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Hornovltavská kotlina (Oberes Moldau-Becken) entdeckt [Jungbauer 1842: „Ruidles“, Pfund 1842: Riedels“ – beide angeführten Wuchsorte beziehen sich auf die beim Bau des Lipno-Stausees untergegangene Siedlung Riedelhütte, die zu Pernek bei Horní Planá gehörte (vgl. Tannich 1938)]. In der näheren Umgebung des Lipno-Stausees wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weitere Wuchsorte entdeckt, die bis heute existieren: am Teich Pláničský, bei Bližná, am nordöstlichen Ufer des Teiches Olšina und im sogenannten Kyselovský-Wald bei der untergegangenen Siedlung Kyselov am rechten Ufer des Lipno-Stausees (Procházka & Štech 2002). Außerhalb des Hornovltavská kotlina wurde ein phytogeographisch bedeutendes Vorkommen der Schlangenwurz erst vor relativ kurzem (Skalický & Kirschnerová 1993) im nördlichen Teil der Böhmerwald-Hochebene (Šumavské pláně) bei der ehemaligen Siedlung Slunečná (Sonnberg) unweit von Velký Bor und Skelná gefunden. Angesichts der Tatsache, dass die Art gut vermehrbar ist und oft gepflanzt wird, können einige Lokalitäten Anpflanzungen stammen. Dies ist besonders auf bayerischer Seite der Fall (z. B. in 7047/4 bei Hinterfirmiansreut).
Höchster Standort: 1070 m ü. NHN