Beobachtungszeitraum: 1785–2024
Legende:
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Unsichere Angaben
Rote Liste des Böhmerwaldes: VU [C1]
Die Echte Mondraute ist eine konkurrenzmäßig schwache diploide Art überwiegend mit einer breiten zirkumtemperaten holarktischen Verbreitung. Im Böhmerwald wächst sie vor allem auf geweideten kurzhalmigen Borstgrasrasen, an Waldrändern und in -säumen, gestörten Wegerändern, auf entblößten Flächen mit sporadischer Vegetation an der Stelle ehemaliger Militärübungsplätze, auf Sohlen und Rändern von Kalksteinbrüchen, Heiden sowie auf Flächen der ehemaligen Militärgrenzschneisen (die sog. „Drähte“). Die Art kam früher wahrscheinlich zerstreut im Offenland des ganzen Böhmerwaldes vor, die ältesten historischen Angaben sind leider nur lückenhaft. Die wahrscheinlich älteste floristische Angabe über die Echte Mondraute wird bereits von Opitz (1815) aus dem Rand des Böhmerwaldes von Vitěšovice angeführt (1815). Im Böhmerwald kommt jetzt die Art vor allem im tschechischen Teil vor. Zerstreut vor allem im zentralen (höheren) Teil besonders der Böhmerwald Ebenen und des Hügellandes Boubínsko-stožecká hornatina, weiter im Hügelland Svatotomášská hornatina sowie im anliegenden Krumauer und Kalschinger Vorböhmerwald. Im Gegenteil kommt sie sehr selten im Künischen Gebirge, dem Hügelland Trojmezenská hornatina vor und fehlt im Oberen Moldaubecken (Kaplan et al. 2017). Im bayerischen Teil des Gebietes kommt sie selten nördlich und östlich im Gebiet von Zwiesel und Bischofsreut vor. Es kann angenommen werden, dass manche Lokalitäten wahrscheinlich mit dem Rückgang der Bewirtschaftung des Offenlandes (besonders Weiden) und infolge einer anschließenden sukzessiven Verwandlung der Lokalitäten (besonders im tschechischen Teil des Böhmerwaldes) oder umgekehrt durch eine intensivere Kulturmachung von Grasbeständen verschwanden (bayerischer und österreichischer Teil des Böhmerwaldes).