Beobachtungszeitraum: 1920–2024
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Rote Liste des Böhmerwaldes: VU [A2]
Die Rosmarinheide gehört zu den typischen Pflanzen subkontinentaler und kontinentaler Hochmoore der borealen und subarktischen Zone der Nordhalbkugel. Weiter im Süden kommt sie extrazonal vor, überwiegend in den Gebirgsgebieten (Jacquemart 1998). Im Böhmerwald und dessen Umfeld stellt sie ein bedeutendes Glazialrelikt mit einer engen ökologischen Bindung an Gebirgshochmoore dar. Sie wächst in nährstoffarmen Zentralbereichen von Hochmooren mit konstant hohem Wasserspiegel und dringt geringfügig in davon unabhängige Moorwaldbestände ein.
Im Böhmerwald ist sie in den Hochmooren der Böhmerwald-Hochebenen, des Oberen Moldaubeckens und des Moorkomplexes Großer Filz-Klosterfilz bei St. Oswald häufig, in anderen phytogeografischen Unterregionen des Böhmerwaldes ist sie selten (sie fehlt auf dem Berg Javorník, früher dürfte sie auch im Künischen Gebirge vorgekommen sein). Am westlichsten wächst sie im Arracher Moor (Bayern) und im Moor „Šmauzy“ (Böhmerwald-Hochebenen), im Südosten z. B. in der Hirschlacken-Au (Oberösterreich) und im Moor „Kapličky“ (Hügelland Svatotomášská hornatina). Die am weitesten entfernten Lokalitäten in den Ausläufern des Böhmerwaldes befinden sich östlich von Arnoštov in der Au des Bachs Puchéřský potok (Želnavská hornatina) und zwischen Světlík und Blatná (Oberes Moldaubecken).
Eine Reihe historischer Vorkommen verschwanden infolge von Entwässerung und Torfabbau, im Oberen Moldaubecken wurden durch den Aufstau des Lipno-Stausees etliche Wuchsorte vernichtet (Procházka & Štech 2002). An den noch existierenden Lokalitäten scheint sie jedoch kaum gefährdet zu sein.