Alchemilla plicata – Gefalteter Frauenmantel

Der Gefaltete Frauenmantel ist eine europäische Art mit dem Zentrum des Vorkommens in Südskandinavien und im Baltikum, woher er in den Osten an den Ural lückenhaft ausklingt. In den Süden ist er nach Rumänien und Norditalien und in den Westen nach Ostfrankreich und die westliche Hälfte Deutschland verbreitet. In Mittel- und Osteuropa ist er überwiegend an die Gebirge und deren Vorgebirge gebunden. Im tschechischen Böhmerwald kommt er zerstreut bis selten, vor allem in der nordwestlichen Hälfte des definierten Gebietes vor, wo er das Zentrum des Vorkommens im Künischen Gebirge und auf den Böhmerwald Ebenen hat, woher er selten in die umliegenden Phytochorione übergreift. Im Künischen Gebirge wurde er nur in einigen Lokalitäten festgestellt – bei Zadní Hamry, Hojsova Stráž, Brčálník, an den Hängen des Berges Pancíř, an zwei Standorten bei Železná Ruda und bei Javorná. Auf den Böhmerwald Ebenen kommt er häufiger vor – Gerlova Huť, Lakasee, der ehemalige Ort Zhůří bei Keply, der ehemalige Ort Skelná, der ehemalige Ort Hůrka, Prášily, der ehemalige Ort Horní Ždánidla, der Berg Poledník, Javoří Pila, Horní Hrádky, Filipova Huť, Březník, der ehemalige Ort Zhůří bei Horská Kvilda, Zadov, Nové Hutě, zwischen Bučina und Knížecí Pláně und der ehemalige Ort Horní Světlé Hory. Im oberen Otava-Tal wurde er vereinzelt bei Kašperské Hory und an der Grenze von Javorník und des Vorböhmerwaldes bei Volyně bei der Ortschaft Javorník und bei Lhota nad Rohanovem gefunden. Im Bergland Boubínsko-stožecká hornatina wurde er in einem Graben am Weg nicht weit von Borová Lada festgestellt. Im Oberen Moldaubecken liegt eine vereinzelte und am südlichsten vorgeschobene Lokalität, die im Jahr 1996 am Teich Olšina entdeckt wurde (Wild et al. 2019), die es in den letzten Jahren nicht gelang zu überprüfen. Auf bayerischer Seite des verfolgten Gebietes wurde er bei der Ortschaft Rukowitzschachten bei Bayerisch Eisenstein gefunden (Lippert & Merxmüller 1974). In den Jahren 2019–2020 wurde er bei den Gemeinden Lohberg, Bayerisch Eisenstein, Ludwigsthal, Rabenstein, an den Hängen des Großen Arbers und in einer abgelegenen Lokalität bei Haidmühle von M. und P. Lepší festgestellt. Im österreichischen Teil des Gebirges wurde er bisher nicht registriert. Der Gefaltete Frauenmantel wächst auf kurzstengeligen, feuchten sowie mesophilen Wiesen und Weiden, entlang Waldwege und in Gemeinderasen.