Beobachtungszeitraum: 2000–2024
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Rote Liste des Böhmerwaldes: NA
Das ursprüngliche Areal des Weichen Frauenmantels umfasst den Balkan, die Türkei, den Kaukasus und Nordiran. In Nord- und Westeuropa wurde er dank einer häufigen Pflanzung als Verzierungspflanze und einer leichteren Flucht von der Kultur allmählich heimisch. In Mitteleuropa wird er seltener wild, die Lokalitäten nehmen jedoch in den letzten Jahren zu (Kurtto et al. 2007, ZOBODAT). Im Böhmerwald kann über das Heimischwerden in Bayern und teilweise auch in Österreich gesprochen werden, wo er stellenweise entlang Waldwege auch ohne offensichtlichen Anschluss an solchen Stellen vorkommt, in denen er gepflanzt wird. Verwildert wurde er z. B. bei Altschönau, Philipsreut, Glashütte, Eggersberg, Schönbuchen, Ludwigsthal, Rabenstein, Spiegelau, Arndorf, Arnbruck, Arrach, Lam, Matzelsdorf, Ottmannszell, Buchenau und unterhalb des Gipfels des Großen Arber festgestellt (AFvB, M. Lepší & P. Lepší in litt.). In Österreich ist er seltener (z. B. Bad Leonfelden, Vorderweißenbach, Pfaffetschlag, Haslach an der Mühl, St. Oswald bei Haslach, Unterlaimbach, Greenwald, Schöneben, der Sternsteingipfel) (ZOBODAT, M. Lepší & P. Lepší unpubl.). In Böhmen wurde er verwildert erst im Jahr 2020 bei Zadní Zvonková beobachtet, wo er im Rasen nicht weit von einem Beet mit der Pflanzung der Art wuchs. Ein häufigeres Vorkommen in bayerischem und österreichischem Teil des Böhmerwaldes hängt mit seiner häufigeren und langfristigeren Pflanzung und wahrscheinlich auch mit einer dichteren Besiedlung zusammen. In Böhmen wird die Art erst in den letzten zwanzig Jahren häufiger gepflanzt. Das Biotop sind Straßenränder und -gräben und verschiedene, oft gestörte und ruderalisierte Rasen in Gemeinden in der Nähe von Sakralbauten und er wurde auch auf Skipisten festgestellt.