Alchemilla acutiloba – Spitzlappiger Frauenmantel

Das Areal des Spitzlappigen Frauenmantels nimmt die ausgedehnten Gebiete Europas und Westsibirien ein. Gewöhnlich ist er in Mitteleuropa, in der südlichen Hälfte Europas, im nördlichen und mittleren Teil des europäischen Russlands, während er in westlichen, südlichen und den nördlichsten Gebieten des Kontinentes selten ist oder fehlt. Im Böhmerwald kommt er auf dem ganzen verfolgten Gebiet zerstreut vor und gehört zu den gewöhnlichsten Frauenmantelarten hier. Er wächst vor allem auf mesophilen, kurzstängeligen und feuchten Wiesen und Weiden, in Gräben und an grasigen Straßen- und Wegerändern und in ruderalen Grasen in Gemeinden. Seltener ist er nur in höher gelegenen, oligotrophen und waldreichen Gebieten mit der Absenz von Wiesenenklaven oder umgekehrt in niedriger gelegenen Gebirgspartien mit der allzu intensiven Landwirtschaft. Der Spitzlappige Frauenmantel ist im Böhmerwald im Vergleich mit anderen Frauenmantelarten morphologisch veränderlich. Außer den selten vorkommenden Formen (z. B. Stožec, Březník), die Haare an Blattstielen und am Stängel angedrückt haben (f. adpressepilosa), kommen im Gebiet zerstreut die Pflanzen vor, die sich durch die auf der Oberseite kahlen Blätter und die parabolischen bis halbeiförmigen Lappen vom typischen Morphotyp unterscheiden. Der typische A. vulgaris zeichnet sich durch haarige Blätter und dreieckförmige Lappen aus.